EKBO-Schulstiftung begrüßt mit anderen freien Schulen geplante Finanzreform – Senatorin kündigt mögliche Zuschüsse für zusätzliche Schulplätze an
Anfang September hat der Berliner Senat den Gesetzesentwurf zur Reform der Finanzierung der Schulen in freier Trägerschaft beschlossen und dem Abgeordnetenhaus zur Beratung übermittelt. Nach mehr als 20 Jahren wird damit erstmals wieder eine umfassende Schulgesetznovelle auf den Weg gebracht, die den freien Schulen mehr Planungssicherheit geben soll. Die Evangelische Schulstiftung in der EKBO setzt sich seit Jahren, gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen, kurz AGFS, für eine auskömmliche Finanzierung ihrer Bildungsarbeit ein.

Auf der Pressekonferenz im Rahmen des Aktionszeitraums „Tag der Freien Schulen Berlin“ betonte die Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch, dass die freien Schulen ihrem nachgesagten „elitären Ruf“ nicht gerecht werden würden. Die Bildungssenatorin erklärte: „Die Freien Schulen sind mit rund 12,5 Prozent der Berliner Schulplätze ein unverzichtbarer Bestandteil der breiten Berliner Schullandschaft. Sie wenden sich an alle Kinder und Jugendliche. Dabei tragen sie maßgeblich zur Vielfalt der Berliner Schullandschaft bei.“
Der Sprecher der AGFS, Torsten Wischnewski, vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin e.V., meinte: „Die Arbeitsgemeinschaft der Freien Schulen (AGFS) begrüßt die Reform als ersten Schritt hin zu einer gerechteren Schulfinanzierung. Auch die neuen Regelungen zu besserer Unterstützung von Kindern mit Behinderungen sowie die einkommensabhängige Schulgeldtabelle und damit verbundene Ausgleichszahlungen des Landes sehen wir als wichtige Fortschritte.“
Trotz dieser Verbesserungen gebe es weiterhin erheblichen Handlungsbedarf. So fehlen in dem Reformpaket nach wie vor Mittel für die Schulsozialarbeit, Sachkosten und den Gebäudeunterhalt. Freie Schulen müssen derzeit mit 93 Prozent der sogenannte vergleichbaren Personalkosten auskommen, die öffentlichen Schulen zur Verfügung stehen. Während öffentliche Schulen pro Kind rund 14.000 Euro an staatlichen Mitteln erhalten, müssen die freien Schulen mit etwa der Hälfte auskommen. Förderprogramme wie das Startchancenprogramm stehen bislang nur den öffentlichen Schulen zur Verfügung.

Die Senatorin äußerte sich auch zur Forderung der Freien Schulen, die Baukosten bei der Zuschussregelung zu berücksichtigen. Eva-Maria Kopte, Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO, erklärte: „Die AGFS freut sich über die Ankündigung der Senatorin, dass künftig auch Zuschüsse für die Schaffung neuer Schulplätze fließen könnten. Das entspricht unserem Angebot an das Land Berlin, gemeinsam Verantwortung für die Schüler*innen der Stadt zu übernehmen und ein Teil der Schulbauoffensive zu werden!“ Angesichts von aktuell 25.000 fehlenden Schulplätzen in Berlin wird deutlich, wie sehr die Stadt Berlin auch auf das Engagement der freien Träger angewiesen sei.
Im Rahmen des „Tags der Freien Schulen“ können sich Interessierte über das Angebot der freien Schulen informieren. Besonders zum Bildungsmarkt am 28. September 2025 und der Bildungsdebatte am 7. Oktober 2025 sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Informationen unter www.freie-schulen-berlin.de



